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Schweden - Allgemeines

 

Statistik:

  • Fläche: 449964 qkm
  • Einwohner: (1997) 8,832 Mio.
  • Hauptstadt: Stockholm
  • Verwaltungsgliederung: 24 Län
  • Amtssprache: Schwedisch
  • Nationalfeiertag: 6.6.
  • Währung: 1 Schwedische Krone (skr) = 100 Öre
  • Zeitzone: MEZ



 

Geographie:

(Amtlich Schwedisch: Konungariket Sverige, deutscht. Königreich Schweden.), Monarchie in Nordeuropa, grenzt im Südwesten an das Skagerrak (Nordsee), das Kattegat (i.allg.. zur Ostsee gerechnet) und den Sund, im Süden und Osten an die offene Ostsee und den Bottnischen Meerbusen, im Nordosten an Finnland, im Westen an Norwegen.


Staat und Recht:

Nach der Verfassung von 1975 ist Schweden eine konstitutionelle Monarchie mit parlamentarischem Regierungssystem. Der König (Erbfolge nach Erstgeburt) als Staatsoberhaupt hat nur noch Repräsentationsfunktion. Die Legislative liegt beim Reichstag (349 Abgeordnete, auf vier Jahre gewählt). Die Regierung. unter Vorsitz des Ministerpräsidenten (vom Reichstag gewählt) ist dem Parlament verantwortlich. Einflussreichste Parteien: Sozialdemokrat. Arbeiterpartei (SAP), Gemässigte Sammlungspartei (MS), Linkspartei (VP), Christlich-demokratische Partei, Zentrumspartei (CP), Liberale Volkspartei (FP), Umweltpartei Die Grünen (MG). 



Landesnatur:

Schweden erstreckt sich über 1500 km von Norden nach Süden und 200 km von Westen nach Osten Die Küstenlänge beträgt etwa 6700 km. Nordschweden senkt sich vom skandinavischen Zentralgebirge (höchste Erhebung: Kebnekajse 2117m ü.NN.) als flachwellige Hochfläche allmählich zur Ostsee ab (Rumpfflächen). Südlich des Siljansees schliesst sich die Mittelschwedische. Senke an, in der Mälar-, Vänar- und Vättersee liegen, die nach Süden von der flachwelligen Hochfläche Smålands (Taberg 343m ü.NN.) begrenzt wird. Dieses zu Südschweden gehörige Bergland und die anschliessende Moränenlandschaft der Halbinsel Schonen leiten nach Mitteleuropa über. Der gesamten Ostküste sind neben den grossen Inseln Öland und Gotland Schären vorgelagert. Infolge der grossen Nord-Süderstreckung von der mitteleuropäischen. Westwindzone bis in die polare Klimaregion zeigt das Klima starke Unterschiede. Insgesamt ist es wärmer, als nach der Breitenlage zu erwarten wäre. Durch den Gebirgswall liegt Nord-Schweden im Lee der nordatlantischen Westwinddrift und im Einflussbereich der Hochdruckzonen über Innerrussland und hat daher ausgesprochen kontinentales Klima; der warme, trockene Sommer ermöglicht noch am Polarkreis Temperaturen von 30ºC. Die langen, schneereichen Winter weisen absolute Minima von 40ºC im Norden, zw. 20ºC und 30ºC im Süden auf. Der Bottnische Meerbusen ist bis über fünf Monate vereist. Eisfreie Häfen gibt es nur im Süden und Westen. Die Niederschlagsmengen nehmen im Allgemeinen von Ost nach West zu: von rd. 400 mm (Ostsee) bis über 2000 mm (Skanden).


 

Bevölkerung:

Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Schweden; nur im sehr dünn bevölkerten Norden leben Lappen und Finnen. Am dichtesten besiedelt ist der Süden des Landes. Es besteht allgemeine Schulpflicht. Pflichtschule ist die 9-jährige Grundschule (7.16. Lebensjahr). Gymnasien, Fach- und Berufsschulen sind in der Gymnasialstufe zusammengefasst. Universitäten gibt es in Göteborg (gegr. 1891), Linköping (1967), Lund (1666), Stockholm (1877), Umeå (1963), Uppsala (1477), ferner Techn. Universitäten u.a. Hochschulen. Die Evang.-Luth. Kirche von Schweden ist Staatskirche; 90% der Bevölkerung gehören ihr an.


Wirtschaft, Verkehr:

Die Landwirtschaft nutzt 8,7% der Landfläche (zu 4/5 als Ackerland und Dauerkulturen); sie hat ihren Schwerpunkt im Süden des Landes, wo besonders Weizen und Zuckerrüben angebaut werden; in den übrigen Landesteilen Gerste, Hafer, Kartoffeln, Roggen; bed. Viehzucht (Rinder, Schweine). Im Norden herrscht Waldnutzung (69,6% des Landes sind Wald) vor; der Holzeinschlag von jährlich rd. 50 Mio. m3 ist zur Hälfte für die Papierindustrie bestimmt; daneben Rentierzucht. Fischerei besonders an der Süd- und Westküste Schwedens verfügt über bedeutende Eisenerz- (Kiruna, Bergslagen, Gällivare), Kupfer- und Bleierzvorkommen (Skelleftefeld), Zink-, Schwefelkies-, Gold- und Silbervorkommen sowie über große Uranerzreserven. Die reichen Wasserkraftreserven im Norden des Landes werden weitgehend zur Energiegewinnung genutzt. Die wichtigsten Industriezweige sind Metallindustrie (mit Eisen- und Stahlwerken), Schiff-, Maschinen- und Fahrzeugbau, Holzindustrie (Papier-, Zellstoff- und Möbelfabriken), chem., pharmazeut., Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Wegen des begrenzten Binnenmarktes ist die Industrie stark vom Export abhängig. Ein expandierender Wirtschaftszweig ist der Fremdenverkehr. Haupthandelspartner sind Deutschland., Grossbritannien, die USA, Norwegen, Dänemark und Finnland. Die wichtigsten Exportgüter sind Maschinen und Anlagen, elektrotechnische und elektronische Geräte, Kfz, Schiffe, Eisen und Stahl, Chemikalien, Papier und Pappe, Holzwaren und Cellulose. Das Eisenbahnnetz hat eine Länge von (1996) 10919 km, davon sind 7401 km elektrifiziert. Das Strassennetz hat eine Länge von 210121 km. Im Bau befindet sich eine feste Verbindung über den Öresund. Die wichtigsten Häfen sind Göteborg, Luleå, Helsingborg, Stockholm und Malmö sowie der Erdölhafen Nynäshamn. Internat. Flughäfen befinden sich in Stockholm, Göteborg und Malmö.


 

Geschichte:

Zur Vorgeschichte Nordeuropa. Schweden war im Altertum Siedlungsgebiet verschiedener germanischer Stämme. Die schon frühzeitig unter dem Stammeskönigtum des Ynglingargeschlechts geeinten Svear, deren älteste Sitze am Mälarsee lagen (Kult- und Herrscherstätten Altuppsala und Vendel), unterwarfen um 600 die Gauten (Göten) in Götaland. Der Ynglingarkönig ErichVII. Segersäll (»der Siegreiche«) beherrschte in der 2. Hälfte des 10.Jh. auch Dänemark. Vom 9. bis 11.Jh. unternahmen schwedische Kriegerkaufleute (Waräger) Raub- und Handelszüge, die sie von der Ostseeküste über die Stromgebiete von Wolga und Dnjepr bis nach Byzanz führten; einige von ihnen errichteten schon in der 2.Hälfte des 9.Jh. lokale Herrschaften besonders über Nowgorod und Kiew und waren massgeblich an der Herausbildung des Kiewer Reiches beteiligt (Rurikiden). Die schwedischen Wikinger kontrollierten wichtige Bereiche des nordeuropäischen Fernhandels (Zentren: Birka, Haithabu). Nach Einzelmissionen (u.a. Ansgar um 830) breitete sich seit Beginn des 11.Jh. das Christentum von Götaland nach Norden aus; König OlafIII. Skötkonung (»Schoßkönig«; etwa 9951022) nahm mit seiner Taufe (1008) zugleich die Bischofsverf. und die in Mitteleuropa längst ausgebildeten staatlichen Verwaltungsformen für Schweden an. 1164 wurde das Erzbistum Uppsala errichtet.

Unter Knut Eriksson (etwa 116796) entfaltete sich das Städtewesen in Schweden nach deutschem Vorbild. Charakteristisch war die freie Stellung der Bauern, sodass sich scharfe ständische Unterschiede nicht ausbildeten. Im 12./13.Jh. unterwarf Schweden Finnland (Gebietsgewinne vor allem unter Birger Jarl, der die Dynastie der Folkunger [12501363] begründete). Als MagnusII. Eriksson (131963, als MagnusVII. Eriksson auch König von Norwegen) versuchte, seine Macht gegenüber dem Adel auszubauen, verbündete sich dieser mit Herzog Albrecht von Mecklenburg, vertrieb Magnus und wählte Albrechts Sohn zum König (Albrecht, 136489); als dieser 1389 von einem dänischen Heer besiegt und gefangen genommen wurde, fiel ganz Schweden der Dänenkönigin MargareteI. zu, die 1397 in Kalmar die Vereinigung der drei skandinavischen Reiche erklärte (Kalmarer Union). Den anhaltenden Widerstand gegen die Union (u.a. Aufstand unter Engelbrekt Engelbrektsson 143436; unabhängige schwedische Politik seit 1470 unter den Reichsverwesern Sten Sture d.Ä. und Sten Sture d.J.) versuchte ChristianII. von Dänemark mit dem »Stockholmer Blutbad« 1520 (Hinrichtung adliger Anhänger Sten Stures) zu brechen. Daraufhin beseitigte Gustav Eriksson Wasa von Dalarna aus mit Unterstützung Lübecks die Dänenherrschaft; er wurde 1523 als GustavI. zum König gekrönt und führte 1527 die Reformation ein. Der Anspruch auf die führende politische und wirtschliche Rolle im Ostseeraum (Dominium maris Baltici) war für die folgenden anderthalb Jahrhundert. das bestimmende Ziel der schwedischen Politik. Unter GustavII. Adolf (161132) wurde Schweden zur europäischen Großmacht; Gustav erwarb 1617 von Russland Karelien und Ingermanland, 1629 von Polen Livland. 1630 griff er aufseiten der protestantischen Fürsten erfolgreich in den Dreißigjährigen Krieg ein. Nach seinem Tod 1632 in der Schlacht bei Lützen leitete Kanzler A.Oxenstierna die Vormundschaftsregierung für Königin Christine. Im Krieg gegen Dänemark (164345) gewann Schweden u.a. Jämtland, Härjedalen, Halland sowie die Inseln Gotland und Ösel und brach die dänische Ostseeherrschaft endgültig. 1654 dankte Christine zugunsten ihres Vetters KarlX. Gustav aus dem Haus Pfalz-Zweibrücken ab, der den 1.Nord. Krieg 1658 mit dem Frieden von Roskilde erfolgreich beendete (NordischeKriege). Im Frieden von Oliva (1660) wurde unter der Garantie der europ. Mächte S. der Besitz fast ganz Livlands, Estlands mit Ösel und Schonens bestätigt. Der Versuch KarlsXII., im Großen Nord. Krieg (170021) die schwedische Ostseeherrschaft zu festigen, scheiterte mit seiner Niederlage gegen Russland bei Poltawa (1709); der Friede von Nystad (1721) beseitigte schliesslich die schwedische Großmachtstellung: Schweden behielt seine Besitzungen auf der skandinavischen Halbinsel und in Finnland, dazu Vorpommern westlich der Peene mit Rügen und Wismar.

 

Die Ständeherrschaft nach dem Tode KarlsXII. (»Freiheitszeit« 171872) wurde von GustavIII. (177192) durch den aufgeklärten Absolutismus abgelöst. GustavIV. Adolf (17921809) schloss sich der 3.Koalition gegen NapoleonI. an. Als Russland 1808 Finnland erobert hatte, wurde der König 1809 abgesetzt. Mit der Wahl des frz. Marschalls J.-B. Bernadotte zum Thronfolger (1810; als KarlXIV. Johann 181844 König) gelang es den schwedischen Ständen, das Land aus den europ. Konflikten herauszuhalten.

Der als liberal geltende OskarI. (184459) verfolgte zunächst außenpolitisch gesamtskandinavische Ziele, für deren Durchsetzung gegenüber dem Deutschen Bund er im Deutsch-Dänischen Krieg 184850 Dänemark Truppenhilfe gab und nach dem Waffenstillstand von 1849 in Nordschleswig ein schwedisches Militärgouvernement. einrichtete. Seit dem Krimkrieg (1853/5456) war die Neutralität Grundsatz der schwedischen Politik. 1905 löste sich Norwegen aus der seit 1814 bestehenden Personalunion mit Schweden. 1909 wurde für die 2. schwedische Kammer das allgemeine Wahlrecht und für beide Kammern das Verhältniswahlrecht eingeführt. Die von Schweden beanspruchten Ålandinseln sprach der Völkerbundsrat 1921 Finnland zu. 1920 wurde die erste rein sozialdemokratische Regierung in Schweden unter H.Branting gebildet, der weitere Kabinette vornehmlich sozialdemokratischen Zusammensetzung folgten (im Wechsel mit Konservativen 1923/24, 192830 und Freisinnigen 192628, 193032). Im Zweiten Weltkrieg vermochte S. seine Neutralität aufrechtzuerhalten (begrenzte Transitgenehmigungen für dt. Truppen); es belieferte das national-sozialistische Deutschland. aber mit Eisenerz sowie Erzeugnissen der schwedischen Industrie (vom Deutschen Reich wohl z.T. mit Raubgold finanziert) und nahm zahlreiche Flüchtlinge, besonders aus Dänemark und Norwegen, auf. Das Hilfegesuch Finnlands im Finnisch-Sowjetischen Winterkrieg 1939/40 wurde von der schwedischen Regierung offiziell abgelehnt.

Nach dem Tod GustavsV. (1950) bestieg GustavVI. Adolf den Thron, 1973 KarlXVI. Gustav.

Innenpolitisch setzte die schwedische Sozialdemokratie nach dem Zweiten Weltkrieg die in den 1930er-Jahren von Ministerpräsident P.A. Hansson begonnene Politik des Wohlfahrtsstaates unter den Ministerpräsidenten T. Erlander (194669) und O. Palme (196976 sowie 198286) verstärkt fort, wurde jedoch seit 1976 von bürgerl. Koalitionsreg. (z.B. unter T.Fälldin 197678 und 197982 sowie C. Bildt 199194) mehrfach in die Opposition verwiesen. Angesichts einer Währungskrise und einer hohen Staatsverschuldung zu Beginn der 1990er-Jahre sahen sich sozialdemokratisch oder bürgerlich geführte Regierungen zu starken Abstrichen in der Ausgestaltung des Wohlfahrtsstaates veranlasst. Bei den Reichstagswahlen 1994 siegten die Sozialdemokraten und stellten mit ihrem Vors. I.Carlsson den Ministerpräsident (bereits 198691 im Amt). Nachdem Carlsson im Aug. 1995 seinen Rücktritt angekündigt hatte, wurde im März 1996 G.Persson zu seinem Nachfolger im Amt des Parteivorsitz und des Ministerpräsidenten gewählt (trotz starker Stimmenverluste der SAP bei den Reichstagswahlen 1998 im Amt bestätigt). Auf Empfehlung der schwedische Regierung beschloss im Aug. 1995 die Synode der Evang.-Luth. Kirche die 1525 von König GustavI. Wasa geschaffene Bindung ihrer Kirche an den Staat zum 1.1. 2000 aufzuheben. Außenpolitisch stellte S., das 1949 Gründungsmitglied des Europarates sowie 1951/52 des Nord. Rates war und sich 1960 der EFTA angeschlossen hatte, am 1.7. 1991 den Antrag auf Aufnahme in die EG. In einem Referendum am 13.11. 1994 stimmte die Bev. mit 52,2% der Stimmen dem Beitritt Schwedens zur EU zum 1.1. 1995 zu. Nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes engagierte sich S. bes. in der Hilfe für die baltischen Staaten. Im Mai 1992 beschloss das Parlament eine Abkehr von der traditionellen Neutralitätspolitik; 1994 schloss sich S. dem NATO-Programm »Partnerschaft für den Frieden« an. In einem Beschluss (1.12. 1995) unterstellte die Regierung erstmals schwedische Truppen (im Rahmen der internationale Friedenstruppe für Bosnien und Herzegowina) einem NATO-Kommando. Im Dezember 1996 unterzeichnete Schweden das Schengener Abkommen. 1997 entschied sich die schwedische Regierung trotz Kritik der Europ. Kommission gegen eine Teilnahme Schwedens an der dritten Stufe der Europ. Wirtschafts- und Währungsunion (Euro-Zone) zum 1.1. 1999 (Beteiligung für einen späteren Zeitpunkt vorgesehen). Im Mai 1998 ratifizierte das schwedische Parlament den Amsterdamer Vertrag zur weiteren Ausgestaltung der EU.


(c) 1999 Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG